Paige Fraser ist Ballett-Tänzerin und bekam mit 13 Jahren die Diagnose Skoliose. Die Ärzte rieten ihr damals zu einer Operation. Da Paige damals schon leidenschaftliche Tänzerin war, hatte sie Angst ihre Beweglichkeit zu verlieren und war von Anfang an der Meinung: „Tanzen ist mein Heilmittel“. Deshalb entschied sie sich gegen eine Operation und trug ihr Korsett 23 Stunden am Tag und ging zweimal die Woche zur Physiotherapie. Als sie das Korsett zum ersten Mal bekam, schämte sich Paige in der Schule und wollte es niemanden erzählen. Als sie den Schritt dann doch wagte, war es sehr befreiend nicht mehr ständig mit der Angst zu leben, jemand könnte es sehen und unangenehme Fragen stellen.
Im Ballett merkte Paige schnell Unterschiede zu ihren Freundinnen. Eine Tänzerin mit einer geraden Wirbelsäule konnte fünf bis sechs Umdrehungen hintereinander machen, bei ihr waren maximal drei möglich. Wenn die Lehrer sie also baten die gleiche Bewegung zu tanzen wie bei ihren gerade ausgerichteten Freundinnen, dann war das bei ihr gar nicht möglich, weil ihr Mittelpunkt ganz wo anders lag. Doch Paige kämpfte für ihren großen Traum Tänzerin zu werden und schaffte es mit dieser Entschlossenheit auf die große Bühne. Mittlerweile ist Fraser Mitte Zwanzig und auf der ganzen Welt bekannt. Sie trat im Rahmen von Beyonces Konzerttour auf und tanzte für König der Löwen. Danach gründete sie ihr eigenes Tanzstudio in Chicago und eine Stiftung, die Tanzunterricht für Beeinträchtigte anbietet.
Bis heute ist ihr einziges Symptom eine Steifheit im Rücken – dies bekommt sie jedoch gut mit Therapie, Yoga und Pilates in Griff.
Als vor einem Jahr Covid-19 ausbrach und die Tanzshows pausieren mussten, war Paige sehr besorgt darüber wie es ihrem
Körper gehen würde. Denn ohne das Training und der Physiotherapie, die sie wöchentlich besuchte, hatte sie Sorge um ihre Skoliose. Deshalb tanzte Paige viel in ihrem Wohnzimmer, machte regelmäßig
ihre Übungen, Yoga und Pilates. Inzwischen geht das Leben wieder weiter und neue Projekte füllen wieder ihre Tage.